Hashtag, die Erste: smart #1 brabus

Blitz und Donner

Nein, nein, die Nachwuchsrennfahrer in der Formel 1, die mit knapp 18 reüssieren, ringen mir keinen Respekt mehr ab. Die Technik von heute macht ein Fahren unter die ersten zehn möglich und nicht das Talent vom Vater. Das schreibt jemand, der es wissen muss.

MIEDERS (at). "Der" Hashtag 1 ist familienmäßig immer erkennbar. Wohlbekannt, ein kultiges Gefährt. Etwas größer, aber immer smart zuordenbar. Machen wir es kurz und kommen dann zum Wesentlichen: Toller Innenraum , sonnendurchflutet (Panoramadach), hipp und wohnhaft. Aussteigen fällt schwer.

Das Einsteigen weniger, die Erwartungshaltung ist groß: Es geisterten irrwitzige Beschleunigungswerte vor, einzelne Protagonisten wollen 3,2 Sekunden von Null auf Hundert höchstpersönlich gemessen haben. Bei Vollstrom im Brabus-Modus fühlt es sich auch so an,

Drei komma fünf Sekunden dürften es schlussendlich dann aber doch sein. Bei Ausschöpfen sämtlicher Möglichkeiten und im Vollbesitz der reaktionellen Kräfte. Zweiflern dürfen wir entgegenhalten, dass wir die Beschleunigungsmessungen auf 1.700 Meter Seehöhe vornehmen. Einmal hin, einmal her.

Es geht los mit einem beherzten Pedaldruck bis zum Bodenblech. Und dann hebt sich der Brabus vorne schon aus den Federn, derweilen Köpfe und Gliedmaßen schwer werden. Geschätzte 3g wirken dann auf Fahrer/Mitfahrer ein. Der Lenker selbst darf sich unbeeindrucktl zeigen, ist die Urgewalt doch mittels der Rekuperation leicht zu bändigen.  

Hier kommt der Ein-Pedal-Modus ins Spiel, da fallen auch späte Bremspunkte leicht. Unruhe kommt nie auf, zu souverän ist die Kraftentfaltung und spielerisch gelingt das Einbremsen. Auch in extremsten Situationen fühlt man sich sicher wie in einem Fahrsimulator.

Dank der Rekuperation bedarf es keiner starken Bremsmanöver mehr, wenn schon, dann zeigt sich das ABS mit kurzfristigen Einsatz - aber wirklich erst dann wenn es sein muss, also sehr spät und wirkungsvoll mit höchstens einem einmaligen kurzen Freilassen. Überwiegend waren wir auch ohne ESP (übers Paneel ausschaltbar) unterwegs - das steigert die Fahrfreude ungemein.

Die Kraft der zwei Elektromotoren kommt über den Allradantrieb perfekt auf die Straße, mit seiner hochsportlichen Abstimmung ist der #1 brabus zudem ein Kurvenräuber (wenn gewünscht). Wir wagten uns hoch, fast bis ins ewige Eis und dürfen ihm eine gewisse Geländegängigkeit zuschreiben. Aber dafür ist wirklich viel zu schade ...

Bei den Testfahrten wurden wir an die frühen Zeiten unseres Freundes Phil erinnert, nur dass wir den Rotfuchs jetzt nicht - wie er - am Beifahrersitz mitführten, sondern im großen Display unten rechts. Dieser Rotfuchs zeigte auch seine Beine und führte u.a. gekonnt Ballspielchen vor, Ablenken ließen wir uns von ihm jedoch nie.. 

An Fahrmodi sind vorhanden: Eco, Komfort, Sport und Brabus. Wir stellten den Ein-Pedal-Modus ein, die Servolenkung auf schwer, die Rekuperation auf stark, das Verhalten auf Dynamisch. Das Head Up-Display ließen wir großteils ausgeschalten. Die Ambiente-Beleuchtung begleitete uns farblich rot nach Fahrmodus und mit der 360-Grad-Videoüberwachung fühlten wir uns sicher wie in Abrahams Schoß.

Heckkollisionswarnung, Querverkehrswarnung, Warnung vor dem Öffnen der Türen und die Aufmerksamkeitswarnung führen wir hier beispielsweise an und hörten gerne auf Ton, Blitz und Bremse sowie den Motorensound (falls gewünscht).

Chauffeure, die ihren Beifahrerinnen und Beifahrern einen ungetrübten Ausflug näher bringen wollen, sind gefordert. Wir nahmen zu unserer und ihrer Freude, eine gestrenge Pädagogin jüngeren Alters aus Bad Tölz und davon zeitlich unabhängig die Zwillinge Lea und Pia (11 Jahre, mit Erlaubnis der Eltern) mit auf Reisen.

Alle drei wollten unbedingt einmal mit der Rakete mitfahren. Als verantwortungsvolle Fahrer haben wir ihnen die Kopfstützen persönlich angepasst. und dann den beiden Motoren "volle Kraft voraus" signalisiert. Wir wiederholen uns gerne: der Brabus frisst den Asphalt weg als hätte er die längste Zeit gehungert.

Vorausschicken wollen wir, dass alle drei Mitfahrerinnen nicht schreckhaft sind und sportliche Abenteuer lieben. Sie zeigten sich unbeeindruckt von den knapp 430 PS und dem ansatzlos vorhandenen Drehmoment von 543 Newtonmetern. Aus dem Schwärmen kommen sie allerdings nicht mehr heraus.

Hände ans Lenkrad

Dem IGL-Hunderter ausstellen zu dürfen, das ist ein großes Plus, das Elektrofahrzeuge u.a. im heiligen Land Tirol haben. Ungeniert 130 km/h zu platteln bringt Spaß und Zeit, allerdings gehört das Elektrische überarbeitet, es  werden immer  noch die 100 km/h eingemahnt. Aber damit kann man leben.

Der smart #1 brabus würde einen die gesamte Tiroler Autobahn assistiert führen, z.B. von Innsbruck bis nach Kufstein ohne dass frau/mann irgendwie eingreifen müsste. Nicht ein einziges Mal mussten wir vom Fahrerüberwachungssystem eingefordert werden. Ausser Hände ans Lenkrad. Der Smart Pilot-Assistent zeigte sich von seiner besten Seite.

Die Größe des Lenkrades ist genau richtig, vom Durchmesser her und der Dicke des Lenkradkranzes ebenso. Eine nette Brücke trennt die den Vordersitze, darunter ist Platz für eine Handtasche, die ruhig etwas größer sein darf. Kühlfach für Getränke oder Medikamente gibt es ebenso wie die Durchreiche für z.B. die Abfahrtskier.

FRANZ WEICHINGER

Den kompletten Testbericht können Sie unter:

http://www.motorpress-austria.com/38775.htm

nachlesen. Viel Vergnügen!

Dem smart hashtag 1 brabus (re) gestehen wir gerne Kultstatus zu, den der smart roadster (li) längst schon genießt

Fotos: Lydia König